Wenn bei einem schulischen Konzert die komplette 5. Symphonie in e-Moll op. 64 von Pjotr Iljitsch Tschaikowski auf dem Programm steht, ist auf den ersten Blick erkennbar, dass es sich um ein außergewöhnliches und ambitioniertes Ereignis handelt. Das Kammerorchester des Albertus-Magnus-Gymnasiums Regensburg stellte sich gemeinsam mit ehemaligen Orchestermitgliedern und Gästen dieser Herausforderung. Anlass für diese Matinee am 16. Juni im Lappersdorfer Aurelium war der Abschied des langjährigen Musik- und Seminarlehrers Michael Oppelt. Als Orchesterleiter und Initiator der Streicherklassen prägte er das schulisch-musikalische Leben am AMG unverkennbar. Schulleiter Sebastian Thammer dankte Michael Oppelt für sein großes Engagement, dessen Nachhaltigkeit im Konzert eindrucksvoll belegt wurde.
Dass dem Orchester als Ganzem nur eine sehr kurze gemeinsame Probenzeit zur Verfügung gestanden hatte, war im Konzert nicht zu hören. Mit viel Sinn für Klangkultur und hoher Präzision wussten die Musikerinnen und Musiker die stimmig durchdachten und durchfühlten Impulse des Dirigenten umzusetzen. Vom ersten Ton an überzeugten die Interpreten durch ihr beherztes Spiel, sei es in kraftvollen oder in zarten Momenten, in Übergängen oder den mehrfach in der Symphonie auftretenden plötzlichen Abbrüchen. Die intensive musikalische und persönliche Beziehung zwischen Orchestermitgliedern und Dirigent war stets deutlich zu spüren und verlieh der Matinee eine besondere Innigkeit.
Das erfreulich große Publikum erlebte das Konzert als Fest der Orchestermusik, welches die Klangschönheit und große Vielseitigkeit des Symphonieorchesters als Klangkörper in vollen Zügen zelebrierte. Ein sehr würdiges musikalisches Finale für einen äußerst verdienten Musikpädagogen – es bleibt zu hoffen, dass diese großartige Tradition am AMG weiterleben und immer wieder neue Blüten hervorbringen darf!
Text: Sabine Lautenschlager, AMG
Fotos: Eva Haubelt, AMG